Zwei Kinder prügeln sich, der eine Junge schlägt dem anderen einen Zahn aus. Die Eltern treffen sich, um gemeinsam den Vorfall zu besprechen. Wer hat den Streit angezettelt, wen trifft die Schuld? Was als Aussprache besorgter Eltern begonnen hat verlässt schnell den Boden einer politisch korrekt geführten Unterredung. Bei Kaffee und Kuchen nehmen Schuldzuweisungen und Sticheleien ihren Lauf und bald schon sind alle zivilisatorischen Spielregeln mit archaischer Kraft beiseite geräumt.

Und die Mischung der Elternpaare ist brandgefährlich! Auf der einen Seite der dauertelefonierende Top-Anwalt Alain, der einen Pharmakonzern mit einem gesundheitsschädlichen Medikament vertritt, sowie seine hypernervöse Ehefrau Annette. Auf der anderen Seite die hochambitionierte Schriftstellerin Véronique mit moralischem Überlegenheitsanspruch und ihr Mann Michel, welcher sich als Gutmensch zeigt, aber soeben den Hamster seiner 9-jährigen Tochter ausgesetzt hat.

Das Wohnzimmer wird zum Schlachtfeld der Weltanschauungen, das einzige Weltbild das bleibt, ist "Der Gott des Gemetzels".

Mit messerscharfen Dialogen, durchdachter Rhetorik und grenzenlosem Wortwitz ist die preisgekrönte französische Erfolgsautorin Yasmina Reza (*1959) eine der am häufigsten gespielten Gegenwartsautoren.


Regie: Roman Moebus
Bühne Und Kostüme: Barbara Seyfried
Licht: Ronald Kropf
Maske: Andrea Ferri

Es spielen: Birgit Franz, Sigrid Kern, Frank Ambrosius, Martin Kelz