„Alle wahren Paradiese sind verlorene Paradiese.“

(Marcel Proust)


Das Gut der Gajews steht zum Verkauf! Die russische Adelsfamilie hat permanent über ihre Verhältnisse gelebt und einen unvermeidlichen Schuldenberg angehäuft. Und so droht ihr Anwesen samt seinem prächtigen Kirschgarten früher oder später unter den Hammer zu kommen. Der Kaufmann Lopachin unterbreitet der Familie den einzigen realistischen Vorschlag, sich finanziell zu sanieren: den Kirschgarten abholzen, und vermietbare Ferienhäuser darauf setzen. Doch die Geschwister Ljubow und Gajew hängen an dem Symbol ihrer Kindheit und lehnen Lopachins Vorschlag entrüstet ab. Stattdessen ergehen sie sich im Müßiggang, feiern Feste und können es nicht lassen, Geld mit vollen Händen auszugeben. Bis es schließlich zum Unvermeidlichen kommt. Die tragikomische Geschichte eines Abschieds …


Dem russischen Arzt und Schriftsteller Anton Pawlowitsch Tschechow (1860-1904) gelang es in seinen scheinbar handlungsarmen Komödien, das Leben zwischen den Zeilen abzubilden und mühelos die Moderne vorwegzunehmen. In seinem letzten Stück treffen sich Sentimentalität und Sozialkritik, Slapstick und Seelentiefe, Realismus und Symbolismus, sowie Verständnis und Unverständnis über die Hilflosigkeit der Menschen. Die meisterhafte Ironie des Dramatikers trifft auf den kühlen Blick des Arztes. Ein stiller Meilenstein der Theaterliteratur.

Regie: Dominik Kern
Bühne und Kostüme: Julius Semmelmann
Licht und Ton: Ronald Kropf
Maske: Yvetta Wontroba
Perücken: Andrea Ferri

Es spielen:
Christa Bialas-Müller, Björn Blank, Tizian Glaser, Oliver Hepp, Claudia Iberle, Florian Kolb, Anja Kraus, Wolfram Lang, Barbara Lattas, Johanna Rönsch, Wolfram Ster, Hans Striedl, Lukas Stühle