Neben Barbara und Mario sind neue Nachbarn eingezogen.
Die beiden Pärchen nähern sich zögerlich an, man fachsimpelt über Flachbildschirme, Fitnesskurse, veganes Essen und ist mit sich und seinem Leben zufrieden. Bis eines Nachts ein mysteriöser Flüchtling vor der Tür steht und um Unterkunft bittet. Während die Neuen ihm die Tür vor der Nase zuschlagen, nimmt Barbara ihn auf. Und er braucht schließlich Hilfe, das ist ja klar für einen anständigen Bürger – oder nicht? Oder stellt er eine Bedrohung dar? Oder vielmehr eine exotische Verlockung? Noch bevor darüber endgültig entschieden werden kann, gerät die Welt der durchschnittlichen Wohlstandsbürger mächtig aus den Fugen – mit tödlichen Folgen.
Die temporeiche und witzige Gesellschaftssatire des Dramatikers Philipp Löhle (*1978) erzählt von der gesteigerten Hysterie im Angesicht des Fremden. Sein Kunstgriff: Den Flüchtling lernen wir während des ganzen Stücks nicht kennen, sondern erfahren von ihm immer nur aus den Gesprächen zwischen den Figuren. Diesen stellt der Autor einen „Heimatchor“ zur Seite, eine Gruppe der Wohlanständigen und braven Mülltrenner, die für eine sich regelmäßig zu Wort meldende öffentliche Meinung stehen.
Dabei schafft es Philipp Löhle, gesellschaftspolitische Konfliktsituationen in süffigen Geschichten zu erzählen. „Wir sind keine Barbaren!“ ist ein schwarzhumoriges Stück in Zeiten der Flüchtlingsdebatten.
Bühne und Kostüme: Barbara Seyfried
Licht und Ton: Ronald Kropf
Maske: Lore Maßler
Es spielen: Frank Ammon, Heike Hartmann, Claudia Iberle, Lukas Stühle
Chor: Ursula Kaiser, Tobias Kemnitzer, Sylvia Lauterbach, Toni Reimlinger